Lessons learned – Erfahrungen aus meinen Veröffentlichungen

Okay, Kinder, herzlich willkommen zu dem Blogbeitrag des heutigen Monats. Dieses Mal soll es darum gehen, zurückzublicken und sich zu fragen, welche Lektionen ich denn in den letzten Jahren gelernt habe.


Kosten:

Wer auf die Kosten achten muss, der kann sie durchaus kleinhalten. Unter der Bedingung, dass er selbst Hand an solche Projekte wie die Webseite, den Blog oder die Social-Media-Kanäle legt.

Allerdings, wer von euch Krösus geheiratet hat und kein Hirnschmalz für all das verwenden will, nun, der kann sich derartige Dienste auch gerne einkaufen.

Ob das dann allerdings in das Ergebnis mündet, das man sich vorgestellt hat… nun, das steht auf einem anderen Blatt. Kleiner Schwank aus meinem Erfahrungsschatz gefällig? Anlässlich der Veröffentlichung eines meiner Bücher wollte ich Marketing machen. Im Rahmen dieses Marketings kam ich auf die Idee, meinen Blog zu verändern. Die Idee war, mit einem Banner gleich zu zeigen, dass es eine neue Veröffentlichung gibt. Um das besagte Banner zu erzeugen, beauftragte ich eine junge Designerin, der ich beschrieb, was ich wollte.

Ja… Sagen wir so: Die Größe des Banners stimmte. Der Rest so an sich auch, aber… irgendwie war es nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Es war irgendwie nicht so edel, nicht so schön, wie ich es erwartet hätte. Ich war enttäuscht, 300 Euro ärmer, und das Banner wurde nie auch nur für irgendwas verwendet.

Ende vom Lied: Mir kam die Erkenntnis, dass ich wohl nicht sonderlich gut darin bin, fremden Menschen zu beschreiben, was ich möchte, wie ich es möchte, und am Ende nahm mein Mann, der Informatiker ist, die Sache in die Hand. Das Banner, das man derzeit auf meinem Blog sieht, wurde von ihm erstellt, nach einem Foto, das ich selbst geschossen habe. Und es gefällt mir sehr gut, weil ich die Farben mag und finde, dass es etwas von der Atmosphäre des Buches einfängt. Lektion gelernt. Beim nächsten Mal werde ich entweder auch meinen Mann verpflichten, der mich offenbar gut genug kennt, um zu verstehen, was ich möchte, oder ich muss an meiner Kommunikation arbeiten, um zu bekommen, was ich möchte, ehe ich schon wieder Geld für etwas ausgebe, was ich am Ende nicht möchte.

Webseiten und Blog:

Was für Banner und Social Media gilt, erstreckt sich natürlich auf alle Bereiche. Von der Webseite über Social Media und dem Buchdruck, dem Verschicken der Buchpakete und der Marketingkampagne, alles kann man selbst machen, und für alles findet man entsprechende Fachleute.

Wenn ihr auf das Budget schauen müsst, dann nutzt günstige oder sogar kostenlose Angebote.

Für die Erstellung der eigenen Webseite gibt es Anbieter wie Wordpress, Squarespace, Jimdo, Wix und ähnliche Anbieter. Mit Wordpress habe ich mich eine Zeitlang herumgeschlagen, bin damit aber nie warm geworden. Ich weiß aber, dass viele meiner Kolleg*innen es sehr gerne nutzen. Ich bin in der ersten Zeit auf Tumblr ausgewichen, was eigentlich nicht für Webseiten gedacht war, aber seinen Dienst gut getan hat. Seit einem Jahr bin ich nun glücklich bei Squarespace. Allen Anbietern gemein ist, dass sie kostenlose Versionen anbieten. Bei denen habt ihr keinen Zugriff auf alle Funktionen, aber das ist nicht schlimm. In der Regel reichen die kostenlosen Funktionen aus.

Wollt ihr nicht direkt eine eigene Homepage sondern eher einen Blog könnt ihr auf Sachen wie tumblr oder Insta ausweichen.

Schreibprogramme:

Auch beim Schreibprozess müsst ihr nicht auf die teuren Schreibprogramme zurückgreifen. OpenOffice tut es auch. Alles andere kann man mit etwas Hirnschmalz überbrücken. Ihr könnt euch Notizbücher für eure Figuren anlegen und dort die wichtigsten Details über sie festhalten. Oder ihr legt euch Dateien auf dem Rechner an, was den Vorteil hat, dass ihr euch Bilder speichern könnt. Diese könnt ihr dann auch später für Social Media nutzen, wenn ihr Marketing für das fertige Projekt betreiben wollt. Ihr seht, mit etwas Einsatz und Kreativität kann man die Hürden überwinden und sogar noch davon profitieren. Also, werft die Flinte nicht ins Korn, nur weil es nicht für das Teuerste vom Teuersten reicht.

Lektor:

Lektoren sind ihr Geld wert und sie sind eine wichtige Investition in euer Projekt. Aber nicht jedes Projekt braucht einen Lektor, denn nicht jedes Projekt ist gleich viel wert oder gleich aussichtsreich. Daher, und eben weil ein Lektor nicht ganz günstig ist, sollte man sich gut überlegen, für welches der Projekte ihr das Geld in die Hand nehmt. Natürlich ist das eure Entscheidung, aber ich persönlich mache das nur für Buchprojekte, die ich auch einem Verlag anbieten möchte. Wenn ich meine Sachen selbst verlege, dann hole ich mir freiwillige Lektoren zur Hilfe. Freiwillige Lektoren? Freunde und Verwandte, die sich das Buch durchlesen und mir Rückmeldung geben, was sie von dem Thema und der Bewältigung des Ganzen halten. Wie ihnen die Figuren gefallen, die Dialoge, die Spannungskurve… Diese Lektoren sind meine ersten Leser und nach ihren Rückmeldungen gehe ich mein Projekt noch einmal durch und ändere Sachen, die nicht passen, und dann geht es los.

„Verlag“:

Wenn man als Self-Publisher unterwegs ist, hat man nicht wirklich einen Verlag, sondern ist sein eigener Verlag. Aber auch dann braucht ihr einen Drucker, der das Buch für einen vervielfältigt. Entweder in der "toten Baum"-Edition oder als eBook. Bei der "toten Baum"-Edition würde ich Print-on-Demand empfehlen. Ja, es gibt immer noch Traditionalisten, die zum echten gedruckten Buch greifen, aber gerade bei unbekannten Autorinnen sind die Leserinnen skeptisch und bevorzugen ein eBook zum kleineren Preis. Daher sollte man beide Arten des Buches anbieten und nicht enttäuscht sein, wenn die Leser*innen bevorzugt das eBook wählen, denn auch wenn das weniger kostet, ist die Gewinnmarge dabei für euch größer, da bei der Erstellung weniger Kosten anfallen. Ihr wollt also eher das eBook als den Print-on-Demand verkaufen.

Erstes Kriterium für einen möglichen Verlag ist also, ob man beide Arten von Buch anbieten kann. Danach sind Kriterien wie: Buchsatz, Covergestaltung, Papierarten, ISBN im Preis inklusive ja/nein? Wie teuer ist sie? Vertriebsplattformen, Abrechnungsart interessant, und zu jedem Punkt werde ich jetzt kurz einen Überblick geben.

Buchsatz:

Okay, ihr habt in die Tasten gehauen und endlich „Ende“ unter euer Manuskript gesetzt, und nun möchtet ihr aus der Datei auf eurem Rechner ein richtiges Buch machen. Was nun auf euch wartet, ist die Herausforderung des Buchsatzes.

Bevor ich jetzt mit schwierigen und teilweise verwirrenden Erklärungen loslege, tut mir einen Gefallen. Steht auf und schnappt euch ein Buch eures Vertrauens aus eurem Bücherregal. Ja, geht… Und wenn ihr es habt, seht es euch gründlich an und fragt euch, was ihr daran so mögt. Nicht bezüglich des Inhalts. Bezogen auf die Aufmachung, das Papier, die Schriftgröße, den Abstand der Zeilen, wie die Kapitel angeordnet sind, vielleicht in Bezug auf Illustrationen. Ich weiß ja nicht, was ihr euch ausgesucht habt. Aber schaut es euch gründlich an, lasst es neben euch liegen, während ich euch mit Hilfe meines Buchsetzers und eures Buches des Vertrauens versuche, den Buchsatz zu erklären.

Gut, dann legen wir los.

Erste gemeine Erkenntnis: wenn ihr Kosten sparen wollt oder müsst, bleibt der Buchsatz an euch hängen. Deswegen öffnet ihr euer Textverarbeitungsprogramm und entscheidet euch, welches Format euer Buch haben soll. In der Regel fällt die Wahl auf ein Taschenbuchformat. Das ist das, was wir kennen, wenn wir an ein Buch im Bücherregal denken. Vielleicht noch Hardcover. Aber sicher nicht so etwas wie ein wissenschaftliches Format, was eher für Sachbücher in Frage kommt.

Direkt danach überlegt ihr euch, welche Schriftart und Größe es sein soll und, wenn ihr es bis jetzt noch nicht getan habt, legt ihr die Abstände für den Text fest. In Sachen Font ist Times New Roman eine traditionelle Wahl. Ihr könnt euch aber natürlich auch für alles andere entscheiden, ebenso wie ihr euch auch entscheiden könnt, ob ihr euren Text als Blocktext seht oder ihn lassen wollt, wie er ist.

Kleiner Tipp: In den gängigen Büchern haben wir es mit Blocktext zu tun. Das ergibt ein klares, aufgeräumtes Bild und wirkt übersichtlicher. Ob man das mag, ist eine andere Frage.

So, jetzt habt ihr euren Text an sich bearbeitet, aber ihr habt noch nicht wirklich ein Buch, sondern eher einen langen Zug an Seiten. In einem Buch (Hier bitte euer Buch des Vertrauens in die Hand nehmen und irgendwo aufschlagen, Danke.) aber habt ihr zwei Seiten. Eine auf der linken und eine auf der rechten Seite. Und die Zählung der Seiten ist fortwährend, also auf Seite 11 folgt Seite 12 und so weiter. Das, was ihr jetzt da vor euch seht, müsst ihr jetzt für euren Text einrichten. Ihr müsst festlegen, welche Seiten links und welche rechts angeordnet werden sollen.

Wenn ihr euer Buch anseht, werdet ihr schnell feststellen, dass es hierzulande üblich ist, dass die geraden Seiten (10, 12, 14 usw.) immer links und alle ungeraden Seiten (11, 13, 15 usw.) rechts der Buchmitte liegen. Daher: die geraden Seiten links von der Buchmitte, die ungeraden nach rechts.

Wo ihr jetzt schon das Buch in der Hand habt, schaut euch einmal den, oder sollte ich eher sagen, die Abstände des Textblocks zu den jeweiligen Rändern der Seite (Zur Buchmitte und zum Seitenrand) an.

Wenn ihr genau hinseht, stellt ihr fest, dass diese nicht gleich sind. In der Tat ist der Abstand zur Buchmitte breiter. Was logisch ist, da dort der Buchblock, also die gesammelten Seiten, am Ende zusammengeleimt werden. Dadurch entsteht der leichte Knick der Seite und um zu verhindern, dass die Hälfte eures Textes in diesem Knick verschwindet, müsst ihr hier mehr Abstand einplanen. In der Regel kann man sagen, dass man zur Innenseite etwa 3 cm Platz und zur Außenseite etwa 2 cm Platz einberechnen muss. Was dazu führt, dass der Platz für den Text dahinschmilzt und die Seitenanzahl steigt. Ich weiß….

Noch was: ebenso wie ihr bei der Einrichtung der Seitenränder darauf achten müsst, ob es sich um den Innen- oder Außenrand handelt, müsst ihr auch darauf achten, ob ihr eine linke oder rechte Seite vor euch habt. Wenn ihr eine linke Seite vor euch habt, ist der Innenrand, also der Rand zur Buchmitte, am linken Rand der Seite und muss daher 3 cm sein. Handelt es sich um eine rechte Seite, ist es genau umgekehrt. Der Rand zur Innenseite des Buches befindet sich am linken Rand der Seite! Das nicht verwechseln. Und wenn es jetzt verwirrend war, prüft es noch mal am Buch eures Vertrauens.

Nun lasst uns kurz über Kapitel sprechen. Hier stellt sich die Frage, ob mit jedem neuen Kapitel eine neue Seite beginnen soll oder nicht. Beides gibt es in Büchern. Wie ihr euch entscheidet, steht euch frei. Wer ganz korrekt ist, löst das Problem sogar so, dass es nicht nur heißt, jedes neue Kapitel braucht seine eigene Seite, sondern jedes neue Kapitel braucht eine rechte Seite. Wenn man nicht viel Text hat, kann man aus wenig auf diese Weise viel machen. Ein kleiner Tipp für mögliche Promotionsarbeiten. Ja, dankt mir später.

Jetzt habt ihr eine Menge eingerichtet, fügt noch schnell die Seitenzahlen hinzu, wenn ihr das bisher nicht getan habt. Wie das geht, werde ich wohl nicht erklären müssen.

Dann kontrolliert ihr euer Dokument, ob die ganzen Änderungen und Einstellungen und das Hochtreiben der Seitenzahlen nicht irgendwo irgendwas zerrissen haben.

Wenn alles ruhig aussieht, nun, dann könnt ihr jetzt zum Drucker eures Vertrauens gehen und das Manuskript dort hochladen, damit es in ein Epub umgewandelt wird. Denkt ihr! Aber noch nicht. Noch fehlen ein paar Sachen zum richtigen Buch. Um zu klären, was fehlt, schnappt euch das Buch neben euch und schlagt es ganz am Anfang auf. Nein, nicht da, wo fett „1“ oder „Erstes Kapitel“ drüber steht und darunter der Text zu laufen beginnt. Wenn ihr da seid, seid ihr schon mindestens zwei Seiten zu weit. Denn ehe der Text kommt, kommen noch ein paar „unnütze“ Seiten, namens Staubblatt und Titelblatt. Und das „unnütz“ ist bewusst in Anführungsstriche gesetzt, denn sie sind gar nicht unnütz.

Das Staubblatt ist ein Überbleibsel aus den alten Büchern und diente dazu, das Buch, also die mit Text versehenen Seiten, vor Staub zu schützen, da Bücher früher keinen wirklichen Einband hatten und der Text daher vor Staub und Krümeln, vor Verschmutzungen geschützt werden sollte. Es hat sich bis heute erhalten und in der Regel findet ihr auf der Rückseite des Staubblatts das Impressum, das ihr als Selfpublisher auf keinen Fall vergessen dürft. Ohne Impressum kein Druck. Bei allen Verlagsbüchern findet ihr hier alle möglichen Infos über den Verlag, dessen Adresse und mit welcher Auflage ihr das Vergnügen habt, euch zu vergnügen. Heutzutage auch noch Hinweise zu Websites und Ähnlichem. Im Großen und Ganzen halt auch ein Impressum. So, ihr seht also, dass das Staubblatt alles, aber nicht unnütz ist.

Darauf folgt das Titelblatt, auf dem der Leser, wie der Name schon sagt, den Titel findet. Natürlich könnt ihr das Titelblatt weglassen, aber das Impressum darf nie fehlen!

Oh und ebenfalls wichtig: Staubblatt und Titelblatt und was ihr sonst noch an Seiten vor dem Start eures Textes einfügen wollt, fallen mit in die Zählung der Seitenzahlen, sie haben aber keine Seitenzahlen aufgedruckt. Was dazu führt, dass das erste Kapitel und der Text unter Umständen auf Seite 9 beginnen, obwohl das doch die erste wirklich bedruckte Seite ist.

Plus: Diese Seiten müssen auch bei der Einstellung mit berücksichtigt werden, daher, ehe ihr die Seitenränder einrichtet, die Zuteilung wer links und wer rechts von der Buchmitte aus liegt, fügt das Staubblatt und das Titelblatt hinzu. Dann habt ihr hinterher nicht das Nachsehen und ihr könnt gleich entscheiden, auf welcher Seite ihr euer Buch, also den Text, beginnen wollt. Wollt ihr das erste Kapitel gleich auf die Rückseite des Titelblattes drucken, weil Verschwendung blöd ist? Dann würdet ihr das Buch auf links beginnen. Oder seid ihr Traditionalisten und fangt auf der rechten Seite an? Dann ist die Rückseite eures Titelblattes leer. Es sei denn, ihr malt etwas Schönes drauf.

Wenn ihr das alles habt, dann fügt ihr noch eine Seite hinzu. Vor dem Staubblatt. Und auf die schreibt ihr groß und fett und in knalligem Pink: „DELETE ME!!!!“. Quer über die Seite. In einer Schriftgröße, dass ihr Kopfweh davon bekommt.

Was denn, so eine Seite ist euch in euren Büchern noch nie aufgefallen? Die ist nicht enthalten?

Ja, eben. Weil sie vor dem Druck gelöscht werden soll. Von euch. Deswegen habt ihr das ja in schriller Farbe daraufgeschrieben, damit euch das auffällt und ihr sie nicht aus Versehen drin lasst!

Aha, werdet ihr jetzt sagen, das ist ja super, wenn man die Seite vor dem Druck eh wieder löscht / herausnimmt, warum sollen wir sie dann überhaupt einfügen? Was soll der Blödsinn?

Nun, ganz einfach, der Blödsinn dient dazu euer Textprogramm bei der letzten Prüfung eures Manuskriptes zu übertölpeln. Denn, die meisten Textverarbeitungsprogramme können links und rechts leider nicht unterscheiden, was dazu führt, dass eure Seiten, nachdem ihr sie so sorgfältig eingerichtet und ausgerichtet und eingeteilt habt, nachdem ihr die Kapitel angeordnet habt und Staub- und Titelblatt hinzugefügt habt, kurzum, nachdem ihr Nerven, Zeit, Energie und jede Menge Flüche investiert habt, das Programm nur darauf wartet euch so kurz vor dem Ziel noch mal einen massiven Streich zu spielen und bei der letzten Kontrolle alles auf den Kopf stellt. Namentlich links und rechts verwechselt wie so ein Fahranfänger. Und wenn ihr dann ein letztes Mal alles Kontrolle lest, werdet ihr komplett den Verstand verlieren und alles und jeden verfluchen und schreien und wütend und.. ach das will doch keiner.

Deswegen, es sei denn ihr nutzt PDF Acrobat Reader, fügt vor der letzten Kontrolle das letzte Blatt noch ganz vorn ein und löscht es, ehe ihr euer Manuskript hochladet. Glaubt mir, mein Setzer spricht aus leidiger Erfahrung. Sowohl was das Vertauschen der Seiten, als auch das Nichtlöschen der Seiten angeht.

Wenn nun alles gut aussieht und ihr die „Delete me!“ Seite entfernt habt braucht ihr einen PDF Drucker, die Plattformen nehmen nur PDFs an, und wandelt eure Datei da um. Und keine Angst wegen der Seitengröße. PDF Drucker, auch die kostenlosen, sind in der Lage ganz ohne zu Murren das Format beizubehalten. Was man von Standarttextprogrammen leider nicht sagen kann.

So und dann seid ihr fertig. Dann könnt ihr euer Manuskript auf die Plattform hochladen, wo ihr sicher erst dem Coverdesigner einen Besuch abstatten dürft, der euch die Hälfte dessen, was ihr hier bereits erfahren habt, noch mal erzählen wird. Ärgert euch nicht und folgt den Anweisungen. Doppelt hält besser und eine kleine Warnung noch vorab: das Cover eures Buches ist noch mal eine etwas komplizierte Sache und ich spiele mit der Bemerkung nicht auf den Klappentext oder auf die Frage an, was ihr vorn abbilden sollt, sondern wieder auf die Abmessungen, denn bedenkt, was für das Innenleben des Buches gilt, gilt auch für den Umschlag der das Ganze zusammenhält. Doch darüber rede ich am Ende des nächsten Punkts, wenn es um das Cover geht. Daher noch etwas dran bleiben und weiterlesen.

Cover:

Hier gilt, was für jeden Schritt bei der Buchveröffentlichung gilt: Man kann jemanden anheuern, muss man aber nicht. Dank Stockfotos, Bildbearbeitungsprogrammen und etwas Geschick kann man es auch selbst machen.

Angefangen habe ich ursprünglich mit Gimp. Das Programm ist nicht ganz intuitiv, aber nach etwas Fluchen hatte ich den Dreh raus. Inzwischen ist es allerdings etwas angestaubt und zum Glück haben die großen Anbieter, die damals noch richtig teuer waren heute ebenfalls kostenlose Versionen ihrer Programme.

Wenn ihr es ebenfalls gewohnt seid, mit Gimp zu arbeiten, dann bietet sich hier Adobe Express an. Das funktioniert sehr ähnlich wie Gimp, und auch in der kostenlosen Version hat man Zugriff auf schöne Vorlagen, Schriften und Stockfotos. Wem das nicht reicht, der kann die Pro-Version für ca. 12 Euro pro Monat kaufen.

Abgesehen davon würde ich noch Canva empfehlen. Auch das ist von der Handhabung her Gimp sehr ähnlich, und auch hier gibt es sowohl eine kostenlose als auch eine Bezahlversion. Die Kosten hier liegen bei ca. 100 Euro pro Jahr, also ähnlich wie bei Adobe.

Soviel zu den Programmen mit deren Hilfe man Cover basteln kann, doch kommen wir jetzt zum Aussehen. Ich nehme an, ihr habt ganz bestimmte Vorstellungen, wie euer Cover aussehen soll?

Klar habt ihr.

Allerdings, bevor ihr loslegt, solltet ihr euch kurz die Zeit nehmen und euch umsehen, was Usus in dem Genre ist, in dem ihr schreibt. Welche Farben werden gewählt, welche Schrift, was wird bevorzugt auf den Buchdeckeln abgebildet und was ist wichtig in eurer Geschichte? Welche Schlüsselelemente gibt es?

Wenn ihr z.B. ein Pferd auf das Cover druckt und dann kommt in dem ganzen Buch nicht mal ein einziges Pferd vor, nicht mal eine Ziege, dann ist das ziemlich enttäuschend. Daher, vorher schauen, was normalerweise in dem Genre gefragt ist und was ihr für eure Geschichte braucht, ehe ihr anfangt loszulegen. Wer jetzt sagt er hat so keine Ahnung von dem was in seinem Genre Usus ist, der kann gern ins Archiv schauen. Zu genau dem Thema gibt es bereits einen Artikel, weswegen ich jetzt nicht weiter in die Tiefe gehen werde.

Nächster Hinweis: macht euch vor dem loslegen Gedanken darüber in welcher Form ihr euer Buch anbieten möchtet. Habt ihr vor euer Buch auch als Ebook anzubieten, habt ihr nicht viel Spielraum was Details auf dem Cover angeht, einfach weil die Cover in der Vorschau sehr klein ist. Hier ist weniger mehr, das sollte man bei der Komposition beachten. Gleiches gilt für Schriftarten. Zu verschnörkelt kann man in den Vorschaubildern nicht mehr gut lesen. Daher achtet ein wenig darauf.

Weiterhin müsst ihr auf die Aufteilung / Anordnung der Elemente des Covers achten.

Die Größe eines Buchcovers wird, ähnlich seines Inhalts, von bestimmten Randbedingungen wie z.B. Verschnittkanten, Breite des Buchrückens bestimmt.

Je nachdem, welches Format euer Buch haben soll und wie dick es ist, habt ihr unterschiedlich viel Platz für das Cover oder den Klappentext auf der Rückseite des Buches. Ganz zu schweigen vom Buchrücken, der mal breiter und mal schmaler ausfallen kann, abhängig davon, wie dick oder dünn der Inhalt des Buches ist.

Um euch das Folgende wieder begreifbarer zu machen, greift wieder zu dem Buch eures Vertrauens und betrachtet es.

Ich habe bereits im vorangegangenen Punkt zum Buchsatz darauf hingewiesen, dass es im Buchinnern unterschiedlich breite Ränder gibt, je nachdem, ob es sich um die Seiteninnen- oder -außenkante handelt und dass es ab einem bestimmten Punkt eine Art Falz gibt, die, wenn wir den Text nicht richtig anordnen, die Hälfte des Textes „verschlucken“ kann. Diese Falz, den Knick gibt es auch auf der Buchhülle, bzw. bei dem Cover. Daher ist es wichtig bei der Erstellung des Covers zum einen zu wissen wie hoch die Seitenanzahl ist und die sogenannten Schnittkanten, das ist die offizielle Bezeichnung für den Knick, den Falz im Cover zu beachten, es sei denn ihr möchtet dass die Hälfte des Bildes, das ihr als Cover nutzt verknickt wird.

Damit das nicht passiert, haben die meisten Plattformen einen Rechner, der euch mitteilt, wie die Abmessungen sind, die ihr beachten solltet, damit euer Cover oder der Klappentext nicht im Buchrücken verschwindet und dort wiederum die Beschriftung in Bedrängnis bringt. Das Problem an der Sache ist, dass die Abmessungen der Schnittkanten zum einen auf jeder Plattform etwas anders sind und zum anderen ist es so, dass man sie nicht trifft. Selbst wenn man sie kennt und Erfahrung im Erstellen von Buchcovern hat. Man wird immer leicht daneben liegen. Aber das ist nicht schlimm. Im Zweifelsfall nutzt die Designangebote der Plattform, dann könnt ihr nicht viel falsch liegen und habt trotzdem noch eine schicke Buchhülle.

Ach? Ihr wollt das nicht? Ihr habt euch schon selbst ein schickes Cover gebaut und seid jetzt enttäuscht, dass ihr es nicht verwenden könnt? All die Stunden und Arbeit…

Okay, wenn das der Fall ist, dann hier meine zwei Cent Erfahrung in Sachen Cover und Schnittkanten:

Als Erstes orientiert ihr euch am Coverdesigner, tragt die Schnittkanten in eurer Buchhülle ein. Setzt euren Namen, den Titel auf das Cover, auf den Buchrücken und dann werdet ihr unter Umständen merken, dass es alles nicht passt. Teile des Titelbilds ragen über die Schnittkanten hinaus, prallen mit der Schrift auf dem Buchrücken zusammen…. Warum?

Vermutlich habt ihr ein Stockfoto gewählt wo das eigentliche Motiv genau in der Mitte liegt? Kann das sein? Was ihr braucht, ist aber etwas, wo der interessante Teil im goldenen Schnitt liegt, bzw. tendenziell im rechten Viertel des Bildes. Wenn man so ein Stockfoto nicht bekommen kann, ist der beste Tipp mit einzelnen Elementen zu arbeiten. Als Beispiel hier das Cover von Lotte in London:


Alles, was auf dem Titelbild zu sehen ist, sind einzelne Elemente. Die Figur im Vordergrund auf den Koffern ist ein Element. Der Bus und die Skyline sind einzelne Elemente. Selbst die Regentropfen sind einzelne Elemente. Alles ist übereinandergelegt und verschoben worden, bis es passte. Auf die Art kann alles den richtigen Platz finden ohne im Falz unterzugehen.

Das ist mein Weg Titelbilder zu erstellen. Wenn ihr das nicht wollt, bleiben euch aber noch vier weitere Lösungswege:

Lösung eins: Findet ein anderes Cover. So leid es mir tut. Notfalls schneidet euch raus, was ihr braucht und macht die Klebetechnik. Dann könnt ihr eure Elemente verschieben wie ihr sie braucht.

Lösung zwei: Nutzt den blöden Coverdesigner. Das ist der

Weg des geringsten Wiederstandes und ich bin sicher auch diese Cover werden umwerfend aussehen.

Lösung drei: Ihr mutiert zu einer Fachkraft was Bildbearbeitungsprogramme angeht. Langfristig vielleicht gar nicht so dumm, aber sicher nicht der schnellste Weg, dennoch könnt ihr so vielleicht retten, was ihr retten wollt. Unter Umständen sogar mit Lösung Nr. vier.

Lösung vier: Ihr produziert eine Vignette und nutzt für den Rest des Buches einfach einen schönen „Hintergrund“. Prominentestes Beispiel dafür ist Michael Endes „Unendliche Geschichte“. Ihr erinnert euch? Das graue Buch mit dem kleinen Bild in der Mitte, in dem ich weiß nicht mehr was zu sehen war? Das ist so eine Vignettenlösung. Das kleine Bild in der Mitte ist die Vignette und es enthält die wichtigsten Elemente der Story. Wenn ihr so wollt ist das euer eigentliches Cover. Und der Rest des Buches ist dann mit der „Hintergrundfarbe“, im Fall der Unendlichen Geschichte in dem Grauton, ausgemalt / angemalt. Und wenn der Grauton sich über den Buchrücken hinweg auf die Rückseite des Buches zieht und dann irgendwo einen Knick erhält, was tut das schon.

Modernere Romane hingegen orientieren sich an der goldenen Schnitt Regel und richten ihre Cover entsprechend aus, wobei auch sie nicht immer zu 100 % die Schnittkanten treffen, denn wie bereits gesagt, selbst mit viel Erfahrung kann es schwer werden. Der Weg darum herum ist, dass alle wichtigen Elemente des Covers mit genügend Abstand auf dem Cover abgebildet sind und es eine Hintergrundfarbe gibt, die dann in den Buchrücken übergehen kann und die die Grundfarbe des Buches bildet. Dann fällt es nicht auf, ob Schnittkanten perfekt getroffen worden sind oder nicht. Und selbst wenn nicht, in der Regel sind die Fehler so klein, dass es nur dann auffällt, wenn man genau hinschaut. Was ein Leser kaum machen wird. Das Cover fungiert ja nur als erster Anziehungspunkt und ist darauf ausgerichtet besonders auf Entfernung Beute anzusprechen. Danach interessiert der Klappentext und dann der Inhalt. Ein gutes Beispiel eines solchen Fehlers habt ihr bereits oben gesehen. Bei „Lotte in London“ kann, wer genau hinsieht, erkennen, dass das letzte Gebäude klar vor dem Falz endet und danach eine langweilige gerade Linie kommt, die erst den Buchrücken und anschließend die Rückseite des Buches zweiteilt. Gerade auf der Rückseite des Buches kommt diese Linie und der Farbwechsel gut, aber auf der Vorderseite ist sie etwas verwunderlich. Allerdings bemerkt man den „Fehler“ auch nur dann, wenn man weiß, wo man ihn findet.

Ein anderer Umgang mit dem Falz ist bei „Schattensprung“ zu sehen. Hier prangt Lotte nebst üppiger Wallemähne auf der Vorderseite. Doch wenn man genau hinsieht, merkt man, dass besagte Mähne ziemlich gerade abgeschnitten ist. Genau dort, wo der Falz ist. Eben damit die Haarpracht nicht über den Buchrücken zieht und Platz wegnimmt und eben weil dort der Falz ist sonst die Haare geknickt hätte. Also, Schere gezückt und die Mähne abgeschnitten. Und? Was solls. Funktioniert auch so.

Papier:

Bei Romanen ist cremefarbenes oder cremeweißes Papier üblich, nicht strahlend weiß. Ich weiß nicht genau, warum das so ist. Ich habe beide Varianten zunächst testweise drucken lassen und festgestellt, dass cremeweiß eher dem entspricht, was wir von einem Taschenbuch oder einem Roman erwarten, im Vergleich zu strahlendem Weiß. Daher verwenden wir immer cremeweißes Papier.

Die Stärke des Papiers ist eigentlich egal, aber wir haben bisher immer 90 g/m² verwendet, die leichteste verfügbare Papierdicke, und es war völlig in Ordnung. In der Regel bieten die Plattformen bereits eine Auswahl an Papierstärken an, die für ein Taschenbuch geeignet sind. Möchte man besondere Papierstärken wie beispielsweise Transparentpapier, muss man das separat in Auftrag geben.

Die Oberfläche sollte matt sein, nicht glänzend.

Das waren die wichtigen Aspekte zum Papier.

ISBN:

Möchtet ihr, dass Tante Erna in der Buchhandlung um die Ecke euer Buch aus dem Regal holen oder bestellen kann? Dann benötigt ihr eine Internationale Standardbuchnummer, kurz ISBN. Ohne diese Nummer gibt es keinen Eintrag in das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB), was bedeutet, dass der Buchhändler euer Buch nicht finden und somit nicht an Tante Erna verkaufen kann. Das wäre wirklich schade. Daher ist die Investition in eine ISBN sinnvoll, auch wenn sie nicht ganz billig ist.

Druckplattformen bieten oft ISBNs im Paket an, wenn ihr euer Buch dort veröffentlicht. Allerdings ist "veröffentlichen" eine Fehlbezeichnung seitens der Plattformen, denn sie drucken lediglich das Buch. Wäre es eine echte Veröffentlichung, würde die Plattform als Verlag gelten und ihr bräuchtet kein eigenes Impressum im Buch. Wenn ihr euer Buch über eine Plattform veröffentlicht und dort den Inhalt, das Cover usw. hochladet, könnt ihr auch gleich eine ISBN kaufen. Dies ist jedoch mit Kosten verbunden. Bei Epubli habe ich zuletzt 20 Euro gezahlt. Im Vergleich zu den knapp 5 Euro, die ich früher bezahlt habe, ist das natürlich teuer. Andererseits würde ich für eine eigene ISBN zwischen 70 und 90 Euro zahlen müssen, und plötzlich sehen 20 Euro gar nicht mehr so schlecht aus. Epubli kann die ISBN relativ schnell besorgen, da sie den Bestellvorgang gut kennen. Es ist also auch eine Dienstleistung, die in den 20 Euro enthalten ist. Gelegentlich kann man an Sonderaktionen teilnehmen, bei denen man die ISBN günstiger oder sogar gratis bekommt, wenn man sein Buch auf der Plattform veröffentlicht. Leider ist das jedoch nicht immer der Fall, daher lohnt es sich, zu recherchieren, welche Plattformen solche Aktionen anbieten.

Vertriebsplattformen:

Ich hasse es, das große A zu erwähnen, aber natürlich ist es nicht unwichtig, weil die meisten Leute heute dort bestellen. Früher war es noch nicht Standard, dort vertreten zu sein, da musste man immer etwas aufpassen, aber seitdem ist viel Wasser die Havel runtergeflossen. Inzwischen kommt man um das große A nicht mehr herum. Was auch für euch gut ist, da, wie gesagt, viele Leute über diese Plattform bestellen. Daher solltet ihr sie in eurem Portfolio der Vertriebsmöglichkeiten nicht missen. Oh, und auch wichtig: Bietet beides an, E-Book und PoD. Warum, das hatten wir bereits zuvor geklärt.

Abrechnungsart:

Auch nicht zu vernachlässigen ist die Art der Abrechnung. Ich gehe mal davon aus, dass ihr wisst, dass ihr nicht den ganzen Betrag erhaltet, den eines eurer Bücher einbringt, sondern nur einen Anteil an diesem Kuchen. Der Rest geht an die Vertriebsplattform, an die Plattform, auf der ihr veröffentlicht habt, je nachdem, wer sonst noch zwischengeschaltet ist, so dass am Ende nur noch ein paar Cents übrig bleiben. Ja, wer schreibt, der ist wahnsinnig. Seitdem die Preise auch für Brot so angezogen haben, ist es wahrlich eine brotlose Kunst, weil wo finde ich heute noch ein Brötchen für 41 Cents? Ja, eben… aber egal, darüber wollen wir hier nicht klagen. Was euch interessieren sollte, ist, wie die Art der Bezahlung aussieht. Wann erhaltet ihr eure paar Kröten? Es gibt zwei Arten. Entweder ihr bekommt jeden Kleckerbetrag auf euer Konto, und das sind dann wirklich nur Cents, oder die Plattform sagt, sie sammelt bis zu einem bestimmten Betrag und überweist erst dann. Das ist günstiger für sie, nerviger für euch, weil je nachdem, wie viel (oder wenig) ihr an Büchern verkauft, kann es dauern, bis ihr Geld erhaltet. Andererseits, was bringt es euch, ständig Centbeträge überwiesen zu bekommen? So oder so solltet ihr euch schlau machen, um Missverständnissen vorzubeugen.

Man muss nichts:

Kinder, es ist euer Leben, euer Hobby, euer Herzblut, eure Zeit und eure Energie, daher auch hier wieder der Hinweis: Ihr müsst nichts tun, was ihr nicht wollt. Ihr gestaltet euer Autorenleben in Eigenregie, daher tut Dinge, mit denen ihr euch wohlfühlt. Ihr wollt nicht auf Social Media eure Teetassen herzeigen? Lasst es. Ihr habt keine Energie, einen Blog aufrechtzuerhalten? Müsst ihr nicht. Ihr wollt eure Werke nicht veröffentlichen, egal ob per Verlag oder im Self-Publishing? Es zwingt euch niemand. Autor*in seid ihr trotzdem, weil ihr schreibt. Lasst euch da nichts einreden! Macht euer Ding.

Start again:

Der Weg zum Autoren ist lang. Nein, nicht nur lang, er ist unendlich. Nach jedem Wort kommt noch eins, nach jedem Satz noch ein weiterer Satz. Nach jedem fertigen Projekt wartet schon das nächste Buchprojekt. Nach jeder Veröffentlichung ebenfalls die nächste Veröffentlichung, und nach jeder Kampagne, die ihr für euer jetziges Buchbaby betreibt, ist die nächste nicht weit. Ebenso wie die Rückschläge, die unweigerlich kommen werden. Und die Erkenntnis, dass es nirgends auf dem Weg den „Heureka!“-Moment geben wird. Diesen einen Moment, der euer Leben verändern wird und nach dem ihr denkt: „Das ist es! JETZT habe ich es geschafft! Jetzt ist es so weit!“ Diesen Moment gibt es nicht wirklich. Manchmal fühlen wir uns so, wenn wir „Ende“ unter ein Projekt gesetzt haben, aber dann begreifen wir, dass nach der Beendigung der Phase die nächste, nämlich die des Klappentextes, des Coverbaus und die der Veröffentlichung beginnt. Auch wenn man ein Buch erfolgreich unter die Leute gebracht hat, nun, dann steht das nächste Projekt an und schon beginnt sich das Rad erneut zu drehen und der kurze Moment, in dem man gedacht hat, jetzt ist man so weit, jetzt hat man es raus, der ist vorüber. Man ist wieder am Start. Oder es gibt Rückschläge. Ihr wolltet eine Schreibroutine aufbauen, aber dann war der Mann oder der Hund krank, die Kita streikt, der Chef fordert Mehrarbeit ein, für die er nie dankbar sein wird… und schon hat man sich nicht an das gehalten, was man eigentlich wollte, und schon denkt ihr: „Das wars… Ich bin einfach keine Autorin. Ich kann auch gleich alles hinschmeißen.“ Nein, müsst ihr nicht. Ihr könnt jeden Tag von Neuem anfangen. Der Weg ist lang. Unendlich lang. Zu Ende ist er erst, wenn man eure todesstarren Finger von der Tastatur zerrt. Vorher nicht. Auch wenn es nicht immer klappt, probiert es noch mal. Und noch mal. Und dann noch mal.


Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen. Wenn auch ihr ein paar Tipps und Tricks rund um das Autorenleben und das Erschaffen von Büchern habt, lasst es mich wissen. Ansonsten sehen wir uns hoffentlich im kommenden Monat zum nächsten Beitrag wieder.


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Blockierte Autor*in- Teil 2