Schreibprogramm im Test: YWriter

Ywriter soll die kostenlose Version von Scrivener sein. Hab ich mal irgendwo gelesen. Wenn dem so ist, dann sag ich hier schon: Danke, aber nein danke. Doch bevor ich noch mehr vorwegnehme, kommt hier der Praxistest. Ich habe mich durch Ywriter gewühlt, es an einem meiner Projekte ausprobiert und es auf bekannten Kategorien Feature oder Bug, Verfügbarkeit und Synchronisation und Kosten getestet. Viel Spaß beim Lesen. 

Feature oder Bug:

Dieses Mal beginnt die Kategorie mit heilloser Verwirrung. Kaum habe ich das Programm geöffnet, werde ich schon mit Informationen zugeworfen, mit denen ich eigentlich noch nichts anfangen kann. Aber egal, immer frisch rein ins Vergnügen und schauen wir mal:

Der Bildschirm, den ich vor mir habe ist dreiteilig. Mit dem Fenster ganz links kann ich auf den ersten Blick gar nichts anfangen, die mittleren Fenster, sind schon vielversprechender, was das Zusammenreimen von Daseinszweck angeht. Denn da lese ich so Sachen wie:

Viewpoint, Character, Status, Locations, Items und noch anderes, was mir nahelegt, dass es sich hier vielleicht, um ein Fenster handelt, dass es mir ermöglichen soll eine Übersicht zu wahren, darüber welcher Charakter was mit wem an welchem Ort (Location) macht und noch viel wichtiger, aus wessen Sicht (Viewpoint) die Szene, das Kapitel geschrieben wurde. Ein weiterer Punkt ist der Status, der sich unter Umständen auf den Bearbeitungszustand der Szene beziehen könnte. Geeignet ist das für Autoren, die gern alles gleichzeitig machen wollen, also eine Szene schreiben und dann die nächste schon in Bearbeitung haben.

Viel Information? Ja, allgemeiner gesagt: Das Programm ist viel mehr als ein reines Schreibprogramm. Es hilft dem Autor sein Manuskript zu organisieren und zu verwalten. Für jemanden der damit klarkommt ist das gut, aber für einen reinen Anfänger ist es pure Überforderung. Ausserdem ist das Programm nichts für jemanden der sich gern treiben lässt, da das Programm vom Autor verlangt, sich bereits Gedanken über die einzelnen Figuren und deren Absichten zu machen.

Nach der recht großen Feature oder Bug Kategorie gehe ich über zu den anderen Kategorien die deutlich kürzer ausfallen.

Weder bei Verfügbarkeit noch bei Synchronisation gibt es groß was zu berichten, weil das Programm nur als Desktopversion verfügbar ist. Es gibt keine mobile Version, weswegen sich hier die Frage nach einer Synchronisation erspart. Ein mobiler Schriftsteller muss sich also was anderes einfallen lassen, um einen Weg drum herum zu finden.

Der Kostenfaktor gestaltet sich genauso kurz, denn das Programm ist kostenlos auf der Seite herunterzuladen. 

Fazit: 

Wer mit Scrivener zurechtkommt und von einem Schreibprogramm erwartet, dass es sein Manuskript verwaltet, der wird mit Ywriter sicher gut bedient sein. Für jeden, der nicht mechanisch schreibt und sich nicht bei jeder Szene fragen will warum weshalb wieso und wo, wird wohl besser die Finger davon lassen.

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