Werbung: Facebook

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Bei Facebook dreht sich, ähnlich wie bei Twitter, alles um „Likes“. 

Eine Seite die viele „Likes“ bekommt, wird besonders hervorgehoben und an andere User empfohlen, weswegen die Werbemaßnahmen von Facebook darin bestehen „Likes“ zu erzeugen oder aber das Produkt /die Seite direkt an eventuell interessierte Personen zu empfehlen. 

Das Problem an der Sache mit der Facebookwerbung ist: Bei den erzeugten „Likes“ handelt es sich um „falsche Likes“ und die Auswahl der möglicherweise interessierten Personengruppen gestaltet sich sehr kompliziert. Doch zuerst einmal zu der „Like“ - Problematik:

Bei den „Likes“ handelt es sich um Beifallsbekundungen, die von Roboterseiten erzeugt werden. Roboterseiten sind Seiten, deren einzige Aufgabe es ist, jede Menge Seiten oder Beiträge zu bejubeln. Angefangen von der Waschmittelseite, über den Hundezüchterverein bis hin zur Autorenseite. 

 An sich wären solche automatisch erzeugten Sachen kein Problem, schließlich wollen wir alle immer jede Menge Beifall, doch was man als Autor noch dringender möchte als Applaus, ist wirkliche Interaktionen mit seinen Kunden / Leser. Und genau da fällt das „Like“ - Konzept in sich zusammen.

Der gekaufte Beifall erzeugt keine Interaktion, die Aktion verpufft, und hinterlässt keinen bleibenden Effekt, sodass das investierte Geld schnell verbrannt ist und man keinen bleibenden Mehrwert davon hat. Wenn man Pech hat, hat man dadurch sogar mehr Schaden als positive Wirkung, wie der Reporter Derek Muller alias Veritasium in seinem Experiment mit einer selbst entworfenen Katzenseite und gekauften Likes auf Facebook feststellen musste. Das Video dazu findet ihr am Ende des Blogbeitrags.

Für jeden, der gern mehr Rückmeldungen von seinem Publikum haben möchte, ist das der falsche Weg. Zudem ist es eine kurzfristige Maßnahme, die sich auf lange Sicht nicht lohnt, da die Seite, so schnell wie sie in den Olymp katapultiert wurde auch wieder herunterstürzen kann und die ganzen „Likes“ verpuffen. Ob ich dafür mein Geld ausgeben würde, würde ich mir gut überlegen, da die Verkäufe so kaum angekurbelt werden können.

Zum Glück gibt es neben der Möglichkeit „Likes“ zu kaufen noch die gute alte Standardwerbung bei Facebook.

Um so eine Werbemaßnahme zu  schalten, muss man zuerst das Ziel der Maßnahme festlegen. Ist das passiert, beginnt man damit die Zielgruppe auszuwählen, indem man aus den vielen Möglichkeiten die Facebook einem zur Verfügung stellt das Kundenverhalten wählt, dass man sich bei seinem perfekten Kunden vorstellen kann. Man merkt: Bevor man die Maßnahme bei Facebook schaltet, sollte man sich schon eins, zwei Gedanken zu seinen Kunden gemacht haben!

Hat man sich durch diesen Dschungel der Auswahlmöglichkeiten gekämpft, wird man darum gebeten ein Budget für die Maßnahme festzulegen, und ob man das Geld pro Tag oder pro Klick ausgeben möchte und für wie lange die Maßnahme laufen soll.

Wer denkt, dass er, wenn er den von Facebook veranschlagten Betrag zahlt, garantiert seine Werbung bewundern kann, der ist auf dem Holzweg. Facebook handelt nach dem Gebotsprinzip. Will heißen: Die Firma, die das höhere Gebot, also Budget, abgibt, kommt eher an die Reihe als eine Firma, die nur wenig Geld in ihre Werbung investieren will. Selbst wenn man es schafft einen der Werbeplätze zu ergattern heißt das nicht, dass die eigene Botschaft rund um die Uhr während des Zeitraums der Werbemaßnahme zu sehen ist. Es kann durchaus sein, dass man zwar als Kandidat gezogen wurde, aber ein Konkurrent mit dem höheren Budget hat mehr Werbezeit gewonnen als man selbst, was heißt, die eigene Werbung wird nur spärlich geschaltet. Einziger Lichtblick in solchen Fällen: Das angegebene Budget wird nicht verbraucht, man verliert zumindest kein Geld.

Die Kosten für die Werbung an sich können nicht genau genannt werden, da sie sich je nach Zielgruppe und Zeitraum unterscheiden. Um mir mal ein Bild zu machen, habe ich einfach eine Werbeanzeige entworfen.

In meinem Fall habe ich angegeben, dass ich mehr Leute auf meine Webseite locken wollte. Danach sollte ich auswählen, wo genau meine Werbung zu schalten wäre, bzw. welchen gemeinsamen Nenner meine Zielgruppe haben sollte. Zum Beispiel ob sie alle aus einem Ort kämen oder aber, ob sie als gemeinsamen Nenner meine Facebookseite besucht hatten. Wobei allein eine Land- und Ortsangabe Facebook nicht auszureichen scheint. Neben der Angabe eines Ortes, kann man seine Wahl noch weiter verfeinern, in dem man angibt, welches Alter die angesprochenen Personen haben sollen, auf welche Sprachen geachtet werden soll und welchen Interessen sie nachgehen sollen bzw. welche Verhaltensweisen oder Interessen man auszuschließen wünscht. Nachdem man diese ganze Liste abgearbeitet hat, geht man weiter zum Menüpunkt Budget. Hier war ich dann gezwungen ein Tagesbudget von satten 5, Euro zu akzeptieren und habe festgelegt, dass ich meine Kampagne für vier Tage laufen lassen wollte. Im Anschluss daran kam ein mir bekanntes Thema: Die Frage wie die Werbung aussehen soll.

Der Kunde hat die Wahl zwischen dem Modell Karussell, bei dem verschiedene Bilder gezeigt werden, dem Modell „Einzelnes Bild“, was genau tut, was es sagt oder aber zwischen einem Video oder einer Slideshow. Hat man sich für eines der Modelle entschieden, muss noch ein schmissiger Text für die Anzeige entworfen werden, die Pixelgröße ausgewählt und eine Überschrift für das ganze gefunden werden. Hätte ich dann auf Bestellung aufgeben geklickt, wäre ich in den Genuss gekommen, in nur vier Tagen zwanzig Euro ausgeben zu dürfen.

Und? Bringt es was?:

Nun, wie man aus dem oben eingefügten Video sehen kann, bringt das kaufen von „Likes“ nichts. 

Im Gegenteil. 

Das Fazit des Reporters nach seinem Experiment mit der Katzenseite war, dass ihm die gekauften „Likes“ sogar geschadet haben, weil plötzlich kein echter Leser seine Seite mehr ernst genommen hat. Die gekauften „Likes“ sorgten bei den echten Lesern für ein ungutes Gefühl, weswegen sie einen Bogen um die Seite machten. Für einen Autor oder eine Autorin, die darauf hofft so mehr Kontakt zu ihren Lesern / zu ihren Leserinnen zu bekommen und Diskussionen auf der Seite anzuregen, geht diese Rechnung nicht auf. Im Gegenteil. Das diese Art der Werbemaßnahme nicht in mehr Buchverkäufen resultiert dürfte demnach klar auf der Hand liegen.

Was aber ist mit der anderen Art der Werbung, bei der mein Produkt angepriesen wird oder bei der mehr Traffic für meine Seite generiert werden soll, in dem eventuellen Interessenten mein Blog / meine Seite empfohlen wird?

Wenn man mehr Aufmerksamkeit bekommen möchte, ist Facebook an sich ein guter Weg. Allerdings muss man sich bereits zuvor Gedanken über seine Zielgruppe gemacht haben, um sie bei der Vorbereitung richtig auszuwählen. Hinzu kommt, dass man ein gutes Gefühl dafür braucht, wann die Werbung geschaltet werden soll. Bis man das hat, kann es ein paar Versuche brauchen, was wiederum bedeutet, dass man ein etwas größeres Budget braucht.

Da Facebook selbst damit wirbt, dass es auch Werbung für kleines Budget gibt, scheint das erst mal kein Problem. Legt man die Werbekampagne aber an, wird man feststellen, dass es unterschiedliche Preise für unterschiedliche Zielgruppen gibt. Da kann es schon passieren, dass man für eine besonders umworbene Zielgruppe tiefer in die Tasche greifen muss, weil das Angebot, dass man abgibt zu niedrig ist. Werbung für kleines Budget ist also in dem Fall ganz klar in das Reich der Werbemythen zu verbannen.

So, dann sage ich bis zum nächsten Artikel, in dem ich mich weiter mit kommerzieller Werbung befassen werde, nur dass diesmal Twitter dran glauben muss.

 
 
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